Erleuchtung, oder die Angst vor dem Tod.

Die    Angst    vor    dem   Tod  beflügelt die Menschheit seit Urzeiten  einen Ausweg zu finden.  Auf physikalischer Ebene ist  es  unbestreitbar,  dass es keinen Ausweg gibt. Doch der menschliche,   unermüdliche  Geist  erschuf  eine   imaginäre Hoffnung Namens Religion und/oder Philosophie.  

Viele  selbsternannte  Gurus  und  Heilige haben daraus eine Menge  Profit  geschlagen  und  unzählige  Menschen um ihr Geld  und  um  den  Verstand  gebracht.  Und alle Religionen dieser   Welt   haben   mit   ihren   frommen    Sprüchen    die Menschheit   versklavt   und   mehr     Unheil    gestiftet   als Erlösung gebracht. 

Also  gibt  so  etwas  wie  Erleuchtung,  oder Erlösung nicht ?
Mit   Sicherheit   nach   unserem   Tod.   Aber   den   meisten Menschen    ist    das    nicht    genug,   sie   wollen  noch  die Gewissheit im Leben erlangen. 

Doch was für eine Gewissheit soll das sein ? 

Mit  Sicherheit wissen wir, dass wir vor unserer Geburt auch nicht   wussten,   was   war,   in   welchem   Zustand   wir   uns befunden  haben.  Selbst  als  wir  geboren wurden, waren wir uns  unserer  nicht  bewusst.  Dieses  Bewusstsein ist erst im Laufe   der   Jahre   entstanden.   Sicherlich   ist   es    vielen Menschen  schon  aufgefallen,  dass  ein  Kleinkind immer in der  3. Person  von sich spricht und  niemals von einem  ICH. Und  dieses ICH  ist  auch  nicht vorhanden, wenn wir uns im Tiefschlaf  befinden.  Dieses  ICH  wurde  erst  im Laufe der Lebenszeit  herangezüchtet. Es ist also nichts weiter als eine gedankliche  Fiktion.  Es  ist ein Bild von uns selbst, welches sich      permanent      verändert,      entsprechend      unserer Entwicklungen,    die    wir    während    unserer    Lebenszeit durchlaufen.  Und  dieses  ICH  hat Angst vor dem Tod. Wie sollte  es  auch  anders  sein ?  Eine  Illusion, also etwas  was nicht   wirklich   existiert,   nur   rein  gedanklich  in   unserer Vorstellung,  hat A ngst  vor  der Erkenntnis, was es wirklich ist. –  NICHTS. 

Der  Gedanke,  der  sich  selbst  denkt.  Der  Denker ist das Gedachte. 
Oder  anders  ausgedrückt,  dieses  ICH  ist nichts weiter als ein  Gedankenkonstrukt,  welches  ständig  eine Bestätigung im  Äußeren  sucht.  Ohne unsere Umwelt, gäbe es kein ICH und  umgekehrt.  Kein  Mensch  kommt fix und fertig auf die Welt mit einer passenden Identität. Diese Identität wird erst erschaffen,  von  anderen  Menschen,  die  sich ebenfalls mit einer  falschen  Persönlichkeit identifizieren.

Nehmen wir ein Beispiel: 
Peter    Schmidt,     Büroangestellter,     32  Jahre,      Abitur, katholisch.  Das Ganze  liest  sich  wie  ein  Etikett  auf einer billigen   Weinflasche.   Der   Name  wurde  ihm  von   seinen Eltern gegeben. Dann kam der Kindergarten, Schule, Abitur, Beruf.   Nebenbei   wurden    ihm    gesellschaftliche    Werte vermittelt,  Erziehung,  Religion,  Kultur.  Aber was wäre aus Peter  Schmidt  geworden,  wenn  er  in einer anderen Kultur aufgewachsen wäre ?  Ein anderer Name, ein anderer Beruf, eine  andere  Person ?    Was  für  ein  ICH  hätte  sich  dann entwickelt ?   Und  was  für  eine  Welt  hätte   dieses     ICH
erschaffen ? 

Es ist also unbestritten,  dass dieses  ICH, entsprechend der Religion,  Kultur und Gesellschaft, beliebig austauschbar ist. Dieses  ICH ist also nie geboren worden, es ist erst nach der Geburt       über       viele      Jahre      hinweg       entstanden.
Und dieses  ICH  möchte sich nun  selbst  verwirklichen  und Erleuchtung erlangen. 
Doch wie soll das funktionieren ?    Die Selbstverwirklichung hat  ja  schon  statt  gefunden, durch die falsche Identität mit der Illusion. Eine Illusion hat sich verwirklicht, das nenne ich Selbstverwirklichung. ;-)  Und was soll erleuchtet und befreit werden ?  Das  ICH  kann  nicht  befreit  werden ! Man kann sich nur von diesem  ICH  befreien ! 

Und was bleibt  dann  übrig ?  Der Körper,  ein Mensch,  ein Lebewesen ? 
Wer will das wissen,  wenn kein  ICH  da ist, um diese Frage zu stellen ? 
Und ist das überhaupt wichtig ?  Alle  Spekulationen darüber führen    ausnahmslos    in    eine    Sackgasse,    denn     alle Spekulationen      stammen      vom       ICH,       sind       nur Gedankenkonstruktionen.  Es   ist  dieses  ICH,  was danach fragt, weil es eine  Bestätigung für sich selbst braucht.   Wer bin  ich,  was bin ich,  gibt es ein Leben nach dem Tod, wo ist Gott, welchen Sinn und Zweck hat das Leben ? 

Welchen Sinn und Zweck sollte es schon haben ? 
Und  warum ?  Um Erleuchtung   zu   erlangen,   um   sich   zu verbessern,  um  zu  Gott  zu  finden ?  Das  wäre  doch  total widersprüchlich.  Das  Leben  existiert   um   sich   selbst   zu vervollkommnen ?! 
Wer denkt sich so einen Wahnsinn aus ?  
(Das ICH natürlich...) 

Und  wenn  ich  nun  ein‚ ehrenwertes   Leben  geführt  habe, dann    erwartet   mich   nach   dem   Tod    das    Paradies ?! 
Wenn  wir   mal   davon   ausgehen,   dass   es   wirklich   ein himmlisches  Paradies  gibt,  was  hat man dort zu erwarten ? All  die  Abermilliarden  kleinen,  ängstlichen,  beschränkten ICHs,  treffen  sich  in  einer  neuen Welt wieder und werden von   einem Gott   regiert.   Weshalb nur ?   Es   würde   doch ausreichen auf ewig in dieser Welt zu leben. 

Erkennst Du langsam den Wahnsinn, den Irrtum ? Das  ICH denkt  sich  selbst  und versucht über sich hinaus zu wachsen und   stiftet   dabei   nur   Unheil   und   Verwirrung.   All   die Grausamkeiten  auf  dieser Erde,  wurden  von  diesem  ICH geschaffen,  weil  es  sich  selbst  erkennen will, weil es nicht mit  dem  zufrieden  ist,  was  ist. Das Leben ist so wie es ist, daran  gibt  es nichts  zu  verbessern,  es  ist absolut perfekt. Das  ganze  Universum  ist absolut genial, so wie es ist, auch da  gibt  es  nichts  zu  verbessern.  Und  irgendwo, auf einem kleinen Planeten, mitten in dieser unvorstellbaren Weite des Universums,  gibt  es  Lebensformen, die eine Persönlichkeit entwickelt  haben  und  das  alles  in Frage stellen. Wenn das kein  Witz  ist,  dann  gibt es wirklich nichts mehr zu lachen ! 

Die   Menschen   rühmen   sich   damit,   wie    fortschrittlich, selbstbewusst,  frei  und  ungebunden sie doch sind. Aber sie übersehen  dabei,  dass  sie  sich  in   einem   selbstgebauten Gefängnis befinden, und nur innerhalb kultureller Parameter funktionieren. 
Das   selbstherrliche   Ego,   welches   nach   Unsterblichkeit schreit, ist nichts weiter als ein rostiger Käfig. Und fast jeder glaubt,  in  diesem Käfig zu sitzen und sucht verzweifelt nach dem Schlüssel. 

Aber  da  ist  kein Schlüssel,  es gibt  noch nicht einmal einen Käfig. 
Sieh  genau hin !  Bist Du,  Peter Schmidt, Gudrun Meier....., wirklich geboren worden ? 
Wenn ja,  dann  spiel dieses Spiel weiter und suche weiterhin nach Erlösung und bete Deinen selbst erschaffenen Gott an. 
Aber  wenn  nicht,  dann  erkenne was  Du wirklich bist. Und wenn  die  Antwort  ist, ich weiss es nicht, dann bist Du schon auf  dem richtigen Weg.  Denn der Verstand funktioniert nur innerhalb   seiner  vorgegebenen   Konditionierung  und wird keine passende Antwort finden. Erst wenn keine Frage mehr existiert und keine Antwort mehr nötig ist, dann hast Du den Trick durchschaut.Du bist nicht das, was Du glaubst zu sein ! Denn  das  was  Du  bist,  kann der Verstand  nicht erfassen.

Es  gibt  kein  ICH,  welches   befreit  werden  müsste,   denn dieses  ICH,  ist  nur  eine Illusion. Und wo es kein ICH gibt, da  gibt  es  auch  kein  Du.   Es  gibt  nur   Leben,   Existenz, Realität.    Aber   auch   diese    Worte    können    es    nicht wiedergeben,   denn   Worte   sind nur Gedankenkonstrukte. Und      ein      unzulänglicher      Verstand,      der   um    eine selbstgeschaffene Illusion kreist, kann das Unbeschreibliche nicht  erfassen.  Denn  es  gibt  einfach  keine  Worte   dafür. Es ist einfach so, wie es ist, ohne wenn und aber. 

Der Philosoph Immanuel Kant brachte es auf den Punkt:

“ Selbsterkenntnis  ist,  wenn  der Erkennende das Erkannte für  sich  modelliert.  Die  Wirklichkeit  AN SICH  kann also nicht    erkannt    werden,    sondern    wir  erkennen nur ihre Erscheinung   in   der   Form,   in   der   Sie für uns erscheint. Unsere  Welt  um  uns ist folglich Teil unseres Bewusstseins und  ist  nur  für  dieses  da.   Wir  erleben  die  Welt  nur  als unsere   persönliche  Vorstellung,  wie sie objektiv ist,  bleibt unentscheidbar.“ 

Soweit zur Selbsterkenntnis und nun kommt Erleuchtung von Nisargadatta Maharaj: 
Unsere  Welt   ist   nichts   anderes,  als   ein   phänomenales Universum ,  das  nur als äußere Aspekt des Noumenon (das Unauspsrechbare, einzige nicht fassbare Realität) erscheint. 

Die   meisten  Menschen  sind   überzeugt  davon,   dass  sie  Regie   führen    in   diesem     kosmischen   Spiel,   aber    in Wirklichkeit wissen sie noch nicht einmal was für ein Film da eigentlich abläuft. Nämlich gar keiner ! 
Und   dennoch   identifizieren   sie   sich   mit  den zugeteilten Rollen  und  glauben  Einfluss  nehmen  zu  können  auf   das Leben. Und  wenn  mal  wieder  alles  schief geht, dann ist es halt Schicksal. 

Also,  was  soll  noch  erleuchtet  werden ?   Das  ICH,   eine Scheinpersönlichkeit,   die  nicht  erleuchtet  werden   kann ? Erst  wenn  dieses  ICH  endlich verschwindet, es nicht mehr stört  und  das Leben  zensiert,  dann  bleibt  das  übrig,  was schon  immer erleuchtet ist. Und das wurde niemals geboren und wird auch niemals sterben. 

Der Suchende, ist das Gesuchte.....
 


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